Halland - Schwedens wunderschöne Westküste

Anzeige: Dieser Beitrag ist im Rahmen einer Pressereise mit Visit Halland entstanden. Meine Meinung bleibt aber - wie immer - meine eigene. :)

Die Region Halland an Schwedens Westküste stand schon eeewig auf meiner Liste. Umso mehr hab ich mehr gefreut, dass ich die Gegend vor Kurzem endlich entdecken durfte.

Halland liegt zwischen Göteborg und Skåne und zieht sich entlang der Küste des Kattegats, also genau dort, wo das Meer den Rhythmus vorgibt. Die Region gehört offiziell zu Südschweden, ist aber landschaftlich ganz eigen: sanfte Hügel im Landesinneren, lange Sandstrände, offene Heidelandschaften und charmante Küstenstädte wie Halmstad, Falkenberg und Varberg. Wenn ihr Natur, Meer und schwedisches Lebensgefühl mögt, werdet ihr Halland lieben! In diesem Beitrag stelle ich euch meine persönlichen Favoriten vor – von charmanten Küstenstädtchen über gemütliche Unterkünfte und tolle Fika-Spots bis hin zu schönen Wanderungen und vielen anderen Entdeckungen.

 

Kleine (Küsten-)Städte zum Verlieben

1. Laholm

Der erste Stopp auf meiner Halland-Entdeckungstour war Laholm – die kleinste und gleichzeitig älteste Stadt Hallands. Mit ihren alten Häusern, dem Fluss Lagan, der sich gemächlich durchs Zentrum schlängelt (und viele Angelbegeisterte anlockt), und den rund 40 öffentlichen Kunstobjekten, die überall in der Stadt zu finden sind, hat Laholm einen ganz eigenen Charme.
Apropos Kunst: Wenn ihr euch für Zeichnungen interessiert, ist das Teckningsmuseet auf jeden Fall einen Besuch wert – das einzige Museum in Nordeuropa, das sich ausschließlich der Zeichnung widmet. Und wer nach dem Stadtbummel ans Meer möchte: Nur wenige Kilometer entfernt liegen Mellbystrand und Skummeslövsstrand – mit zwölf Kilometern Länge Schwedens längster Sandstrand.

Die Gamlebygatan in Laholm

2. Falkenberg

Etwa 50 Minuten weiter nördlich liegt Falkenberg, eine wirklich hübsche Küstenstadt an der Mündung des Flusses Ätran. Das Wahrzeichen der Stadt ist die alte Steinbrücke Tullbron, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde und bis heute als eine der schönsten Steinbrücken Schwedens gilt. Früher mussten Händler hier Zoll bezahlen – daher auch der Name „Tullbron“, die Zollbrücke. Heute spaziert man einfach über das Kopfsteinpflaster, genießt den Blick auf den Fluss und landet direkt im charmanten Stadtzentrum.

Besonders gut gefallen (wie sollte es auch anders sein) hat mir die Altstadt von Falkenberg. Sie besteht aus kleinen Gassen mit bunten Holzhäusern, viele davon aus dem 18. und 19. Jahrhundert - und alles wirkt ein bisschen so, als wäre die Zeit stehen geblieben.

In der Altstadt von Falkenberg findet man viele bunte Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert

Das Wahrzeichen von Falkenberg: die „Tullbron“ (Zollbrücke)

3. Varberg

Das letzte Städtchen, das ich euch empfehlen möchte ist Varberg. Die mächtige Festung, die hübsche Strandpromenade und natürlich das “Kallbadhuset” (dazu später mehr) machen die Stadt zu einem echten Westküstenklassiker. Ich liebe diesen Mix aus Geschichte, Meeresrauschen und modernem Küstenleben. Und selbst wenn man nur einen paar Stunden die Stadt erkundet, versteht man schnell, warum Varberg für viele zu den schönsten Orten in Südschweden zählt.

Die Strandpromenade von Varberg

Natur zwischen Heide, Meer und Wald

Wie so viele Regionen in Schweden hat natürlich auch Halland einiges zu bieten, wenn es um schöne Naturerlebnisse geht. Nur wenige Kilometer trennen hier Heideflächen, Wälder und das Meer voneinander – alles liegt so nah, dass man an einem einzigen Tag unglaublich abwechslungsreiche Landschaften erleben kann.

1. Mästocka Ljunghed

Besonders gut gefallen hat mir unter anderem, die “Mästocka Ljunghed” – ein Naturreservat, das zeigt, wie große Teile Hallands vor 200 bis 300 Jahren ausgesehen haben. Damals waren weite Teile der Region von Heidelandschaft geprägt, die sich von der Küste bis ins Landesinnere erstreckte. Heute wachsen hier wieder Haarginstern und Heidekraut, die die Landschaft je nach Jahreszeit in Gold- oder Lilatöne tauchen. Der Wanderweg führt durch offene Flächen und kleine Waldstücke, und mit etwas Glück entdeckt man sogar Birkhühner oder Heidelerchen

2. Prins Bertils Stig

Ganz anders, aber ebenso schön, ist der Prins Bertils Stig, ein Küstenwanderweg südlich von Halmstad. Er führt über Klippen, durch Kiefernwälder und kleine Buchten – immer mit Blick auf das Meer. Seinen Namen verdankt der Weg Prinz Bertil, der viele Sommer hier verbrachte und die Gegend rund um Tylösand besonders liebte. Der Pfad führte ursprünglich zu seiner Sommerresidenz und wurde später zu Ehren des Prinzen nach ihm benannt. Heute verläuft der rund 18 Kilometer lange Weg vom Schloss Halmstad bis nach Tylösand und weiter bis zum Möllegård-Naturreservat – perfekt für eine Tageswanderung entlang der Westküste. Ich habe meine Wanderung am Yachthafen in Grötvik gestartet (dort kann man auch super parken - sogar mit Wohnmobil) und bin dann Richtung Tylösand gelaufen.

Der Prins Bertils Stig ist 18km lang und führt vom Schloss in Halmstad bis zum Möllegård-Naturreservat

3. Åkulla Bokskogar und der Bockstenmann

Wer gerne im Wald unterwegs ist, sollte unbedingt einen Abstecher in die Åkulla Bokskogar machen – ein großes Buchenwaldgebiet im Landesinneren von Halland, zwischen Varberg, Falkenberg und Ullared. Das Gebiet umfasst rund 50 Quadratkilometer mit mehreren Naturschutzgebieten und über 20 kleinen Seen. Es gibt zahlreiche Wanderwege, von kurzen Spazierwegen bis hin zu längeren Etappen von bis zu zehn Kilometern, die durch hügelige Wälder, Moore und Wiesen führen.

Ich war auf dem Bockstensstigen unterwegs, einem Rundweg, der an der Fundstelle des berühmten Bockstenmanns vorbeiführt – einer mittelalterlichen Moorleiche, die hier im 14. Jahrhundert entdeckt wurde. Der Mann war erstaunlich gut erhalten, samt Kleidung, und seine Geschichte ist bis heute ein kleines Rätsel. Wer ihn sehen möchte, findet den Bockstenmann im Kulturhistorischen Museum in Varberg.

Die Åkulla Buchenwälder

Design, Handwerk, Regionales und kleine Lieblingsorte

Ich mag ja besondere Dinge – Sachen, die man nicht überall findet. Lokal Produziertes, Handgemachtes, Dinge mit Charakter. In Halland habe ich einige Orte entdeckt, die euch sicher gefallen werden, wenn es euch genauso geht.

1. Patriks Prylar

Bei Patriks Prylar in Röinge gibt es wirklich nichts, was es nicht gibt – und „prylar“ heißt auf Schwedisch übrigens einfach „Dinge“. Das Geschäft liegt mitten im Grünen, in einem umgebauten alten Stall, und ist so etwas wie ein Paradies für alle, die Einrichtung lieben. Zwischen Regalen und Vitrinen findet man eine Mischung aus neuen, alten und recycelten Stücken – von Möbeln über Lampen bis hin zu Dekoobjekten, die man sonst nirgends entdeckt. Alles wird von Patrik höchstpersönlich (das ist übrigens der sympathische Herr auf dem Foto) sorgfältig ausgewählt. Kein Wunder, dass Kunden aus ganz Schweden (und aus aller Welt) hier vorbeischauen. Mein Tipp: nehmt genug Zeit und am besten ein großes Auto oder besser einen Anhänger mit. ;)

Patrik, Kurator von allerhand Kuriosem

Das hier ist nur ein Bruchteil der Auswahl - nehmt unbedingt ganz viel Zeit zum stöbern mit

2. Hule Trädgård

Etwa zehn Minuten nördlich von Falkenberg, zwischen Glommen und Morup, liegt der wunderschöne Hule Trädgård – ein kleiner Hof mit ganz viel Liebe zum Detail. Zwischen Apfelbäumen, Gewächshaus und einem kleinen Hofladen dreht sich hier alles um regionale Produkte, Pflanzen und Blumen.

Als ich dort ankam, war gerade Erntezeit und ich traf zufällig Martin, den Inhaber. In Gummistiefeln, Gummihose und Gehörschutz stand er mitten im Geschehen und presste frischen Apfelsaft.

Zum Hof gehören rund 200 Apfelbäume, aus denen der eigene Saft hergestellt wird. Wer mag, kann einfach durch das Gewächshaus schlendern, im kleinen Laden stöbern oder sich draußen einen Strauß selbst gepflückter Blumen zusammenstellen. Ich fand diesen Ort ganz bezaubernd!

Der Hule Trädgård

3. Öströö Fårfarm

Wer mich kennt, weiß, dass ich eine Schwäche für Schafe habe. Deshalb war ich natürlich hellauf begeistert, als ich von der Öströö Fårfarm gehört habe – einer Schaffarm bei Tvååker, südlich von Varberg. In der Boutique gibt es eine große Auswahl an Produkten aus Wolle und Leder und im Hofladen findet man Fleisch, Wurst und andere Lebensmittel direkt vom Hof. Außerdem werden dort regionale Produkte von anderen Erzeugern aus der Umgebung verkauft – alles nachhaltig, lokal und liebevoll ausgewählt.

Man kann auf dem Hof nicht nur einkaufen und Schafe kuscheln, sondern auch essen: Im kleinen Café werden hausgemachte Speisen und Kuchen serviert – vieles natürlich mit Zutaten vom direkt Hof. Und wer Lust auf ein besonderes Erlebnis hat, kann im Sommer an einer Lammsafari teilnehmen.

Mathias, der Eigentümer der Farm, mit einem Schaf, das er mit der Flasche aufgezogen hat

4. Feldts på Skolberget

Unbedingt vorbeischauen solltet ihr auch bei Feldts på Skolberget in Oskarström. Dahinter steckt My Feldt – Konditorin, Köchin, Autorin, Künstlerin, Unternehmerin und TV-Persönlichkeit, die sich hier in der ehemaligen Turnhalle und den Werkstatträumen einer alten Schule einen Traum erfüllt hat. Im Sommer 2024 eröffnete sie diesen besonderen Ort, an dem alles zusammenkommt, was sie liebt: gutes Essen, Kreativität, Natur und Gemeinschaft.

Entstanden ist ein Ausflugsziel mit Café, Eisdiele, großem Garten, Spielplatz, Boulebahnen und ganz viel Platz zum Durchatmen. Besonders schön fand ich den Herbstmarkt, den ich bei meinem Besuch erlebt habe – mit unzähligen Blumen, Kränzen, Kürbissen und einer ganz tollen Atmosphäre.

Zudem gibt es einen kleinen Laden, in dem man Kunstwerke und Designs von My Feldt kaufen kann.

Ab und zu finden hier auch Märkte statt - wie dieser wunderschöne Herbstmarkt

Unterkünfte mit ganz viel Herz

Immer wenn ich mit Destinationen zusammenarbeite, sage ich gleich am Anfang: Ich mag besondere Unterkünfte. Kleine Boutiquehotels, Bed & Breakfasts oder Cabins – Orte, die nicht zu großen Ketten gehören, sondern von Menschen geführt werden, die ihr ganzes Herzblut hineinstecken. Mir geht’s dabei nicht um besonders schöne Zimmer, sondern um dieses Gefühl, wirklich willkommen zu sein. Wenn jemand mit Liebe kocht, morgens selbst den Kaffee einschenkt oder dir abends noch von der Geschichte des Hauses erzählt – genau das bleibt hängen. Es sind diese Begegnungen und kleinen Details, die eine Unterkunft - und meine Reisen - besonders machen.

In Halland habe ich zwei solcher Orte gefunden, die mir besonders gut gefallen haben und ich euch wärmstens empfehlen kann.

1. Vallens Säteri

Das Vallens Säteri bei Laholm ist ein historisches Gut, das heute als charmantes Landhotel geführt wird. Das Anwesen wurde erst im Sommer 2024 als Gårdshotell eröffnet und vereint ländlichen Charme mit modernem Komfort.

Ich wurde von Helena, der Eigentümerin, unglaublich herzlich empfangen. Sie hat sich so viel Zeit genommen, mir das Gelände zu zeigen, und war sichtlich stolz auf das, was sie hier geschaffen hat. Mit leuchtenden Augen erzählte sie von ihren Plänen für die Zukunft – und ich hab sofort gemerkt, dass das hier für sie mehr als nur ein Hotel ist. Übrigens kann man hier auch Feste feiern und in einer wunderschönen alten Scheune heiraten, falls das für euch interessant ist.

Am Abend bin ich noch eine Runde um den See gelaufen – ein wunderschöner Spaziergang, bei dem man sogar an einem kleinen Schloss vorbeikommt. Und am nächsten Morgen stand schon eine Frühstückstüte vor meiner Tür. Helena hatte mir am Abend zuvor gesagt, ich solle unbedingt im Bett frühstücken – mit Blick auf den See. Also habe ich genau das gemacht: ein leckeres Brötchen, heißer Kaffee und draußen ganz leichte Nebelschwaden über dem See. Ein Morgen nach meinem Geschmack.

Vallens Säteri vereint ländlichen Charme mit modernem Komfort

2. Farmors Lada

Kennt ihr solche Orte, an denen man sich sofort wohlfühlt? So ging es mir bei Farmors Lada (“Omas Scheune). Das alte Halland-Bauernhaus aus dem Jahr 1868 wurde liebevoll zu einem kleinen Bed & Breakfast umgebaut – mit nur drei gemütlichen Doppelzimmern, die alle individuell eingerichtet sind. Kein Fernseher, kein Schnickschnack, dafür eine super gemütliche und familiäre Atmosphäre.

Es fühlt sich weniger an wie ein Hotel, sondern eher so, als wäre man bei jemandem zu Hause zu Gast – im besten Sinne. Ich wurde ausgesprochen herzlich von Thomas, dem Eigentümer, begrüßt und wir hatten tolle Gespräche über Gott und die Welt, über das Leben auf dem Land und die vielen Geschichten, die dieser Ort erzählt.

Auf dem Hof gibt es übrigens auch einen kleinen Loppis, in dem man wunderbar stöbern kann, und ein Sommercafé.

Im Farmors Lada gibt es drei gemütliche Zimmer

Fika-Tipp: Inez & Greta

Was wäre eine Reise ohne Fika? Weiß ich nicht – ist bei mir noch nie vorgekommen. ;) Wenn ihr Lust auf ein leckeres Stück Kuchen oder hausgemachtes Eis habt, dann stattet Inez & Greta in der Nähe von Halmstad einen Besuch ab. Das Café liegt in einer alten Schule und hier wird noch mit echtem Handwerk gebacken – alles wird von Grund auf selbst gemacht, mit guten Zutaten und ohne Abkürzungen. Vom Sauerteigbrot über Zimtschnecken bis hin zu süßen Kleinigkeiten. Der perfekte Ort für eine kleine Pause, bevor es weitergeht.

Das Café Inez & Greta

Nackig in Varberg – mein Besuch im Kaltbadehaus


Last but not least möchte ich euch noch von meinem Besuch im Kallbadhuset in Varberg erzählen. Das wunderschöne Holzgebäude mit seinen orientalischen Verzierungen wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und steht auf Stelzen direkt im Meer – ein echtes Wahrzeichen der Stadt. Hier trifft Geschichte auf schwedische Badekultur: kaltes Wasser, heiße Sauna und ganz viel nackte Haut. ;)

Ich war anfangs etwas irritiert, weil mir nicht sofort klar war, dass man komplett nackt in die Sauna geht und badet – Frauen und Männer natürlich getrennt. Nachdem ich meinen kleinen Schreck überwunden hatte, fand ich es aber richtig schön. Das kalte Wasser, die klare Luft und vor allem dieses Gefühl danach – so frei und lebendig hab ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.

Das Kallbadhuset in Varberg

Halland, ich komme wieder!

Ich hatte so eine tolle Zeit in Halland und ich hoffe, dass euch meine Highlights gefallen haben – vielleicht habt ihr ja Lust bekommen, diese wunderschöne Region an Schwedens Westküste bald selbst zu entdecken.

Auf Instagram findet ihr übrigens auch ein Highlight mit allen Eindrücken und noch mehr Tipps von meiner Reise – schaut dort gern mal vorbei, wenn ihr eure eigene Halland-Tour plant. :)

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Jyväskylä - das Herz der Finnischen Seenplatte