Südschweden erleben: Meine Highlights & Tipps für Skåne
Anzeige: Dieser Beitrag ist im Rahmen einer Pressereise mit Visit Skåne entstanden. Meine Meinung bleibt aber - wie immer - meine eigene. :)
Die Hansestadt Åhus.
Ihr plant einen Schwedenurlaub und möchtet Südschweden besser kennenlernen? Dann solltet ihr Skåne unbedingt auf eure Liste setzen! Die südlichste Region Schwedens überrascht mit ihrer Vielfalt: endlose Küsten, charmante Städte wie Helsingborg und Åhus, beeindruckende Nationalparks, kulinarische Highlights und spannende Ausflugsziele – perfekt für Naturfans, Kulturinteressierte und Genießer zugleich.
In diesem Blogpost zeige ich euch meine persönlichen Highlights aus Skåne, gebe euch praktische Reisetipps und nehme euch mit auf eine Reise durch eine Region, die weit mehr zu bieten hat, als viele denken.
1. Zwischen Meer und Mittelalter: Zwei wunderschöne Städte in Skåne
Helsingborg – Schwedische Gelassenheit und Dänisches Flair
Meine Reise begann in Helsingborg, einer Stadt mit rund 115.000 Einwohnern, die im äußersten Nordwesten Skånes, direkt gegenüber von Helsingør in Dänemark liegt. Helsingborg und Helsingør sind dabei nur etwa 4 km durch den Öresund getrennt – die engste Stelle zwischen Schweden und Dänemark. Diese Nähe zu Dänemark hat mich ein bisschen an meine Heimatstadt erinnert, denn sowohl in Flensburg als auch in Helsingborg spürt man ganz deutlich den Einfluss der dänischen Nachbarn.
In Helsingborg gibt es viele alte Fachwerkhäuser.
Nach einem kurzen Spaziergang durch die niedliche Innenstadt habe ich noch einen Abstecher zum Pålsjöbaden unternommen. Dieses Kaltbadehaus gibt es bereits seit 1909 und es liegt total idyllisch am nördlichen Ende der Strandpromenade – mit direktem Blick auf den Öresund. Hier kann man in historischer Atmosphäre baden, saunieren und im verglasten Café eine Fika genießen. Gebadet habe ich zwar ehrlich gesagt nicht, aber dafür habe ich es mir ein bisschen am Wasser gemütlich gemacht und den Wellen gelauscht - das war auch sehr schön.
Das Kaltbadehaus Pålsjöbaden in Helsingborg ist bekannt für seine hübschen gelben Holzhäuschen.
Die Mittelalterliche Hansestadt Åhus
Eine weitere tolle Stadt in Skåne, die ich auch während meiner Reise besuchen durfte, war Åhus – eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Schwedens mit einer Menge Geschichte. Åhus liegt an der Ostküste, südlich von Kristianstad, und hat etwa 10.000 Einwohner. Im Mittelalter war Åhus eine wichtige Hansestadt mit direktem Zugang zur Ostsee. Die Altstadt ist bis heute geprägt von Kopfsteinpflaster, Fachwerkhäusern und mittelalterlichen Strukturen.
Ich hatte das Vergnügen, eine Stadtführung von einem echten Local, Claes Bergkvist, zu bekommen. Seine Familie stammt schon seit Generationen aus Åhus und sein Vater hat sogar 1965 einen Runenstein entdeckt, der heute vor dem Stadtmuseum thront. Ziemlich coole Geschichte, finde ich.
Claes vor dem Runenstein, den sein Vater 1965 entdeckt hat.
Am Ende der Führung hat Claes mir noch ans Herz gelegt, in Åhus unbedingt ein Eis zu probieren.
Lustigerweise hatte ich genau das schon vorher von mehreren anderen Leuten in Skåne gehört – also musste da ja wirklich was dran sein, dachte ich.
Praktischerweise gibt es direkt am Marktplatz, also mitten in der Stadt, einen Stand, an dem man das berühmte Eis von „Otto och Glassfabriken“ kaufen kann. Laut Claes ist das „Otto Glass“ nämlich das beste der Stadt – und ich habe schon nach dem ersten Löffel verstanden, warum. Das Eis war wirklich fantastisch und noch dazu waren die Portionen wirklich großzügig.
Direkt am Marktplatz in Åhus kann man das berühmte Eis von „Otto och Glassfabriken“ kaufen.
Das Eis war tatsächlich richtig lecker! Mir hat am Besten die Sorte Mandelbiskvi geschmeckt.
Svea’s Tipp
So bestellt man Eis auf schwedisch
Ein Eis gehört zum Sommer in Schweden einfach dazu – besonders in Åhus, wo es, zumindest laut der Einheimischen, das beste Eis des Landes gibt. Damit ihr nächstes Mal ganz souverän euer Eis bestellen könnt, kommen hier ein paar hilfreiche Wörter:
Eis = glass (en)
Kugel = kula (en)
(Eis)Waffel = våffla (en)
Becher = bägare (en)
Wenn ihr z.B. eine Kugel in der Waffel möchtet, sagt einfach:
„En kula i våffla, tack!“ – Eine Kugel in der Waffel, bitte!
2. Natur pur: Reiten, Kanufahrt und Waldbaden
Neben malerischen Küstenstädten gibt es – wie ich jetzt gelernt habe – auch wirklich schöne und abwechslungsreiche Natur in Skåne. Ich hatte die Region bisher eher mit flachen Feldern und endlosen Weiten verbunden – schön vielleicht, aber wenig aufregend. Gerade wenn man, so wie ich, aus Norddeutschland kommt. Statt Monotonie erwartete mich aber dichte Wälder, beeindruckende Schluchten und geschwungene Flusslandschaften.
Auf dem Pferderücken durch den Söderåsen Nationalpark
Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Reittour durch den Söderåsen Nationalpark. Auf dem Rücken eines stattlichen nordschwedischen Pferdes ging es durch den Wald – für mich das erste Mal seit über 20 Jahren wieder auf einem Pferd! Und obwohl ich zu Beginn etwas nervös war, habe ich mich schnell wohl und sicher gefühlt. Nicht zuletzt wegen Anna, die während dieser Tour unser Guide war. Falls ihr so ein Erlebnis auch mal buchen möchtet, kann ich euch Söderåsens Turridning sehr an Herz legen.
Auf unserer Tour hielten wir auch beim Kopparhatten an – einem Aussichtspunkt, den Alfred, mein lieber Ansprechpartner bei Visit Skåne, der übrigens diese tolle Reise geplant hat, als “Schwedens Grand Canyon” bezeichnete. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick über die tief eingeschnittene Skäralid-Schlucht, die vor rund 150 Millionen Jahren durch tektonische Bewegungen und spätere Erosion entstand. Heute ist sie bis zu 90 Meter tief und beeindruckt mit ihrer wilden Schönheit. Der Kopparhatten liegt auf etwa 200 Metern Höhe und ist einer der höchsten natürlichen Punkte in Skåne – und ich kann nachvollziehen, was Alfred mit seiner Behauptung meinte.
Kopparhatten - Oder auch: “Schwedens Grand Canyon”
Kanutour auf dem Rönne å
Außerdem stand auf unserem Programm eine Kanutour auf dem Rönne å. Der Fluss ist rund 83 Kilometer lang und schlängelt sich durch Skåne, vorbei an Wäldern, Feldern und kleinen Orten, bis er schließlich bei Ängelholm in den Kattegat mündet. Die Strecke führte durch besonders grüne, fast verwunschene Abschnitte: dichtes Ufergebüsch, überhängende Äste, verwinkelte Kurven – zwischendurch fühlte es sich ein bisschen an wie Paddeln durch einen Mini-Dschungel. Besonders schön ist, dass man nur flussabwärts fährt und sich keine Gedanken um die Orientierung machen muss – einfach treiben lassen, genießen und ab und zu ein bisschen nachsteuern. Ideal auch für Einsteiger oder für alle, die ganz entspannt ein bisschen paddeln möchten. Unser Kanu haben wir übrigens beim Kanuzentrum in Stockamöllan geliehen.
Waldbaden mit Marianne
Ein weiteres Naturerlebnis, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird, war das Waldbaden mit der lieben Marianne von Källarbacken. Waldbaden – oder Shinrin Yoku, wie es in Japan heißt – ist eine anerkannte Methode zur Stressreduktion, bei der man bewusst und achtsam in den Wald eintaucht. Studien belegen, dass sich das Nervensystem beruhigt, der Cortisolspiegel sinkt und sich sogar das Immunsystem stärkt.
Anfangs war, ich ehrlich gesagt, etwas skeptisch – schließlich bin ich so gut wie jeden Tag im Wald unterwegs. Am Ende dieser Erfahrung war mir allerdings gnz klar: Ja, das hier habe ich gebraucht.
Marianne hat mir nämlich dabei geholfen, den Wald wirklich bewusst und mit allen Sinnen wahrzunehmen. Schon nach ein paar Schritten merkte ich, wie schwer es mir fiel, wirklich langsam zu gehen und auf meine Umgebung zu achten. Ich bin es gewohnt, immer schnell und effektiv zu sein, und meine Schritte wurden immer wieder unbewusst schneller. Mit ein bisschen Übung ging das aber immer besser und ich konnte mich voll und ganz auf das Erlebnis einlassen. Später habe ich sogar noch einen Baum umarmt – ich weiß, das klingt erstmal komisch – und in er Hängematte unter dem sattgrünen Blätterdach entspannt. Dieser Vormittag hat mich daran erinnert, dass Entschleunigung kein Luxus ist – sondern eine Notwendigkeit, die wir in unserem hektischen Alltag oft vernachlässigen.
3. Zu Besuch bei Arnold: Zwischen Kult, Knochen und Kuriositäten
Arnold Wernersson ist ohne Zweifel einer der außergewöhnlichsten Menschen, die ich je getroffen habe. Er hat über 180 Länder bereist, mit Kannibalen gelebt, wurde in Haiti fast von einem Parasiten dahingerafft und sammelt seit Jahrzehnten kuriose Objekte aus aller Welt. Das Ergebnis ist sein eigenes Kannibalmuseum mitten im kleinen südschwedischen Dorf Önneköp – einem Ort, den er kurzerhand mit zwei Freunden zur Mikronation erklärt hat. Mit eigener Flagge, Nationalgetränk (Kaffee mit Wodka und Zucker) und jeder Menge Humor ist Önneköp heute ein Ort voller Geschichten – und Arnold ihr charismatischer Erzähler.
Arnold ist einer der verrücktesten und interessanten Menschen, die ich je getroffen habe.
4. Loppis-Liebe in Skåne: Auf Schatzsuche im Retro-Paradies
Wenn ihr auf der Suche nach besonderen Souvenirs seid, solltet ihr unbedingt einen Abstecher nach Stockamöllan machen (in Stockamöllan haben wir auch die Kanus gemietet - lässt sich also super verbinden). Hier reihen sich charmante Läden wie Lilla Fröken Fröjd, Stenhuset und Frid & Fröjd aneinander, die eine liebevoll kuratierte Mischung aus alten und neuen Schätzen bieten. Hier findet ihr die genaue Location der Läden.
In Stockamöllan gibt es nicht nur einen, sondern gleich drei tolle Loppisar!
5. Kulinarische Highlights in Skåne: Regional und bio
Was mich in Skåne besonders positiv überrascht hat, war der Fokus auf regionale, hochwertige und oft nachhaltig produzierte Lebensmittel. Egal ob beim Picknick im Nationalpark, im Restaurant oder in den Unterkünften – überall spürte man die Liebe zum Produkt und die Nähe zur Natur. Obwohl wir überall wirklich gut gegessen haben, sind mir zwei Orte besonders in Erinnerung geblieben:
Bränneriets Gård
Der Bränneriets Gård ist ein familiengeführter Biohof in Eslöv. Wie sich vielleicht einige von euch bereits am Namen ableiten konnten, war dieser Hof ursprünglich mal eine Schnapsbrennerei. Die heutigen Eigentümer Margitha und Anders haben die Räumlichkeiten vor vielen Jahren mit sehr viel Liebe renoviert und daraus einen lebendigen Hofladen mit Café gemacht.
Der Hofladen hat mich sprachlos gemacht – und das passiert nicht häufig. Es gab hier einfach alles, was man sich vorstellen kann: von Knäckebrot über Marmelade und Honig zu Limonaden und sogar Eiscreme – und das alles aus eigener Herstellung, aus den Lebensmitteln, die sie selbst auf ihrem Hof anbauen.
Ich durfte bei den beiden ein leichtes Mittagessen genießen und besonders toll fand ich die hausgemachte Holunder-Limonade. Ihr müsst wissen, dass mein Lieblingsgetränk Holunder-Limonade ist und ich dementsprechend schon wirklich viele gekostet habe. Die von Anders und Margitha war aber die beste, die ich bisher hatte. Als ich Anders das erzählte, machte sich ein strahlendes Grinsen auf seinem Gesicht breit. Dieses Grinsen verschwand auch nicht, als er uns auf dem Hof herumführte und mit Begeisterung alle Beete, Apfelbäume, Bienenstöcke und Co. präsentierte.
Die ehemalige Schnapsbrennerei ist heute ein lebendiger Hofladen und beherbergt ein Sommer-Café.
Bondens Skafferi
Während meiner Skåne-Reise durfte ich auch die Bondens Skafferi (auf deutsch soviel wie „Die Speisekammer des Bauern“) kennenlernen – eine Initiative, die regionale Produzenten, Restaurants und Feinkostläden in ganz Skåne miteinander verbindet. Über 400 kleine Betriebe liefern alles von Käse, Wurst und Eingelegtem bis hin zu frischem Gemüse, Obst und Kräutern – direkt vom Hof.
Damit das auch im Alltag funktioniert, übernimmt Bondens Skafferi nicht nur die Bestellplattform, sondern auch die Logistik. So gelangen die Produkte effizient und frisch zu Restaurants und Läden in der Region – saisonal, transparent und mit kurzer Lieferkette.
Wer selbst kosten möchte, kann das in der Bondens Skafferi-Filiale in Åhus tun: Hier gibt es nämlich auch einen kleinen Restaurantbereich.
In der Bondens Skafferi gibt es eine Vielzahl an Produkten aus der Region.
Statt Tischnummern gibt es bei der Bondens Skafferi typisch schwedische Tierfiguren.
Ich habe ein leckeres Skagen-Toast gegessen.
6. Unterkünfte in Skåne
Skåne hat für alle Geschmäcker eine Vielfalt an Unterkünften zu bieten – von luxuriösen Hotels mit Spa direkt am Meer über gemütliche Bed & Breakfasts bis hin zu stilvollem Glamping inmitten der Natur. Egal, ob ihr Entspannung, Abenteuer oder beides sucht – hier findet ihr garantiert die passende Bleibe.
Das Seaside Hotel in Åhus
Mein persönliches Highlight ist das Åhus Seaside Hotel, das im Sommer 2022 eröffnet wurde. Direkt am Strand von Åhus gelegen, besticht es durch modernes skandinavisches Design und eine entspannte Atmosphäre. Das Spa des Hotels bietet verschiedene Saunen, ein Dampfbad sowie Innen- und Außenpools mit Blick auf die Ostsee – der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Die Zimmer sind stilvoll eingerichtet und verfügen alle über einen Balkon oder eine Terrasse, viele sogar mit direktem Meerblick. Ein Ort, an dem ihr euch rundum wohlfühlen und den Alltag hinter euch lassen könnt.
Das Åhus Seaside Hotel
Skåne, es tut mir Leid!
…Denn ich habe dich viel zu lange vollkommen unterschätzt. Diese Reise hat mir gezeigt: Skåne ist so viel mehr als flaches Durchfahrtsland. Es ist eine Region voller Vielfalt, Seele und überraschender Kontraste – zwischen Mittelalter und Moderne, wilder Natur und feinem Essen, Entschleunigung und Abenteuer. Ich kann es kaum erwarten noch mehr von dir zu entdecken!